Mit einem Empfang mit über 200 Gästen in der Kulturhalle Wehrden hat der Völklinger Wirtschaftskreis das neue Jahr eingeläutet. Und einer dieser Gäste wurde besonders freudig begrüßt: Michael Röther, Geschäftsführer der gleichnamigen Modepark GmbH, die an Stelle des früheren Kaufhofs ein Gebäude mit rund 6000 Quadratmetern Verkaufsfläche errichten will. Röther war eigens zu diesem Abend angereist – mit einem weißen Firmen-Van mit Kennzeichen „SHA“ (für Landkreis Schwäbisch Hall), gut geeignet für kostenbewusste Schwaben, darin auch gleich ein ganzes Team mitnehmen zu können.
Röther unterstrich, dass sein Familienunternehmen („41 Filialen und 2100 Mitarbeiter, und Mode macht uns Spaß“) es wirklich ernst mit dem Projekt in der Hüttenstadt meine: „Es liegt nun an uns, das große Potenzial in Völklingen zu bearbeiten.“ Wobei man auch auf die Umlandgemeinden blicke. Einen exakten Eröffnungstermin für den Völklinger Modepark konnte Röther an diesem Abend noch nicht nennen. Sein Bauantrag war übrigens pünktlich zum Jahreswechsel im Völklinger Rathaus eingegangen.Der Wirtschaftskreis mit seinem Vorsitzenden Hans Agostini freut sich auf den Modepark. Doch wegen des neuen Verkehrsentwicklungsplanes für die Stadt, der derzeit in Arbeit ist, plagen die Kaufleute Sorgen. Dieser Plan sieht nahezu flächendeckend Tempo 30, mancherorts sogar noch weniger, und eine Ausweitung der Fußgängerzonen vor. Agostini warnte unter starkem Beifall aus dem Saal davor, diesen Plan „gegen die Völklinger Wirtschaft“ zu entwickeln – mit der Konsequenz, dass er dann in „Verkehrsbehinderungsplan“ umbenannt werden müsse.
Röther war an diesem Abend zum ersten Mal zu Gast beim Neujahrsempfang des Wirtschaftskreises. Und Klaus Lorig, zumindest in seiner Rolle als Oberbürgermeister, zum letzten Mal. Seine Amtszeit endet am 31. Mai. Doch auch den Verkehrsentwicklungsplan will Lorig nach eigenen Angaben noch zu einem guten Ende bringen. Bereits für den 24. Januar, so Lorig, sei eine Aussprache zwischen Vertretern des Wirtschaftskreises und den Planern vorgesehen. Ansonsten bekräftigte Lorig seine Skepsis gegenüber einer rasanten Ausweitung der Fußgängerzonen: „Man muss der Rathausstraße die Chance geben, sich zusammen mit dem Modepark Röther zu entwickeln.“ Lorig versicherte ansonsten, dass er alles tue, um für eine geordnete Übergabe der Amtsgeschäfte an seine Nachfolgerin Christiane Blatt (SPD) zu sorgen.
Zum festen Programm des Neujahrsempfanges gehören neben Reden und Gesprächen bei leckeren Häppchen die Ehrungen. Regelmäßig wird hier der „Völklinger Leuchtturm“, eine Trophäe mit entsprechend gestaltetem Symbol, verliehen. Diesmal gab es drei dieser Preise für Personen und Institutionen, die laut Agostini „für Wertigkeit in Völklingen stehen“: für Roland Niebes und seinen Metzgerbetrieb in der Poststraße, für Sonja und Guido Adolph, die die Tradition des Bäckerhandwerks hochhalten, und für die SHG-Kliniken und ihren Verwaltungsdirektor Rudolf Altmeyer (siehe auch „Info“). Zwei früheren Mitstreitern dankte der Wirtschaftskreis mit Präsentkörben. Dies waren Kurt Kasper, lange Jahre für Wirtschaftsförderung im Rathaus zuständig, und Lothar Schlauch, der sich kräftig im Vorstand engagierte.
Und ansonsten ging der Blick nach vorn. Bereits am 11. März steht der nächste verkaufsoffene Sonntag in Völklingen ins Haus.